Derzeit sehen wir uns mit einer neuen Aufgabe konfrontiert, nämlich herauszufinden, was gefährlich ist und was nicht, und wie wir uns auf Basis der aktuellen Datenlage zum Thema Corona und Ansteckungsgefahr verhalten sollen. Manche suchen die Antworten nur für sich selbst, andere müssen dies in Verantwortung für eine ganze Mitarbeiterschaft oder Schule übernehmen.
Schlagworte wie „Aerosol“ (ein beliebiges Gemisch aus Schwebeteilchen in Gas), die man vorher selten hörte, werden wichtig. Macht man sich an die Recherche, begegnet man unterschiedlichsten, schnell wechselnden und sich oft gegenseitig widerlegenden Informationen und Meinungen und ist fast verwirrter als vorher.
AN EINEM PUNKT KANN MAN SICH JEDOCH ORIENTIEREN. WELCHE INFORMATIONEN GELTEN DURCHGÄNGIG UND BRINGEN BEI UMSETZUNG TATSÄCHLICH POSITIVE ERGEBNISSE?
Wir orientieren uns hier am Thema Luftqualität. Wie erreiche ich eine Verringerung der Ansteckungs- und Erkrankungsgefahr sowie eine Steigerung der Gesundheit durch Verbesserung der Raumluftqualität?
Auch hier gibt es eine Vielzahl an Studien, angefangen Mitte des 19. Jahrhunderts mit Max von Pettenkofers Erkenntnissen über den Zusammenhang des CO2-Gehalts der Raumluft und dem Wohlbefinden von Menschen. Zwei grundlegende Faktoren bilden sich jedoch aus der Gesamtheit der Untersuchungen heraus:
Die reine Wahrscheinlichkeitsrechnung: je mehr Leute und Aktivität in einem Raum vorhanden sind, desto mehr Partikel aus Atmung, Ausdünstungen, Verwirbelung sind in der Raumluft vorhanden. Darunter natürlich auch Krankheitserreger. Diese akkumulieren sich bei mangelndem Austausch mit Frischluft. Zudem gibt es besonders belastete Bereiche, welche die Luftströmung nicht erreicht oder in denen sich mehr Personen als in anderen Bereichen aufhalten. Kurz gesagt: je dicker die Luft/das Aerosol, desto höher das Ansteckungsrisiko.
Die körperliche Verfassung aufgrund der Luftqualität: je nach Beschaffenheit der Luft geht es einem besser oder schlechter, das lässt sich schon subjektiv feststellen. Der CO2-Gehalt ist dabei entscheidend, sodass erhöhte CO2-Konzentrationen sich als Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen bis hin zu Atemwegsreizungen und -erkrankungen etc. zeigen. Auch die Luftfeuchtigkeit ist ein wichtiger Faktor: zu niedrige Luftfeuchtigkeit trocknet die Schleimhäute aus, was unangenehm ist und die Atemwege anfälliger macht. Zu feuchte Luft beeinträchtigt die Temperaturregulation des Körpers und bietet einigen Krankheitserregern und Schimmelsporen ein willkommenes Milieu. Der Körper ist bei unangemessener Luftbeschaffenheit zum Nachteil des Immunsystems also sehr mit der Erhaltung der normalen Körperfunktionen beschäftigt und bietet so eine bessere Angriffsfläche für ansteckende Erreger.
Die Auswirkungen der Luftqualität auf die Gesundheit sind so deutlich, dass einige Berufsgenossenschaften es sich bereits zur Aufgabe gemacht haben dieses Thema in Arbeitsräumen von Schulen und Firmen zu beobachten.
Die Lösung zu dieser Herausforderung ist natürlich die richtige Lüftung. Eine Herangehensweise dabei ist traditionelle Fensterlüftung, die unter anderem als Stoßlüftung in regelmäßigen Abständen und Querlüftung über gegenüberliegende Fenster empfohlen wird. Der Wohlfühleffekt frischer Luft tritt sofort ein. Etwas schwieriger ist es jedoch, eine ausreichende Luftwechselrate sicherzustellen, auch die abgelegeneren Ecken zu versorgen und die Luftfeuchtigkeit und -temperatur (und somit auch die Heizkosten) ausgeglichen zu halten.
Um diese Faktoren zusätzlich zur Frischluftzufuhr zu bewerkstelligen, wurde die kontrollierte Lüftung über sogenannte raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) entwickelt. Hier wird über in die Wände eingebaute Lüftungsanlagen für regelmäßigen Luftaustausch gesorgt. Verbrauchte Luft und die darin enthaltenen Partikel werden aus dem Raum abtransportiert, während frische Außenluft zugeführt wird, oft über Filter von unerwünschten Stoffen befreit. Wichtig ist hierbei der Austausch mit frischer Außenluft, da durch die reine Umwälzung und Filterung der Raumluft der O2/CO2-Gehalt als ein entscheidender Faktor nicht verbessert werden kann. Es gilt: Nur frische Luft bringt gesunde Luft. Eine durchdachte Anordnung der Lüftungselemente gewährleistet den Luftaustausch im gesamten Raum. Modelle mit Feuchte- und Wärmerückgewinnung sind besonders energieeffizient und sorgen für gleichmäßige Erhaltung eines gesunden und angenehmen Raumklimas mitsamt der richtigen Luftfeuchtigkeit.
Nachteil dieser Lüftungsmethode: sie muss eigentlich bereits bei der Planung des Gebäudes berücksichtigt werden. Es sei denn, man verwendet nachträglich einbaubare Lüftungsanlagen, wie die der Firma Blauberg Ventilatoren aus München. Diese können durch eine Kernlochbohrung in die bereits bestehende Wand eingesetzt werden und nach Stromanschluss direkt in Betrieb genommen werden. Da sie ohne zentrale Verrohrung einzeln in die verschiedenen Räume eingesetzt werden können, nennt man sie „dezentrale Lüftungsanlagen“. Installation und Bedienung solcher Anlagen sind simpel und benutzerfreundlich gestaltet. Dank vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten kann beispielsweise die Lüftungsintensität zu verschiedenen Tageszeiten ausgewählt werden und so die Lüftung der Räumlichkeiten an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.
Mit Hilfe dieser Lüftungsanlagen kann eine ausreichende und gesundheitsfördernde Lüftung nach gängigen Richtlinien gewährleistet und kontrolliert werden und so die eigene Gesundheit und die der Mitarbeiter und Mitbewohner geschützt werden.